Neueinrichtung eines Aquariums

Neueinrichtung eines Aquariums

Auswahl des Aquariums :

 

Ein Garnelenaquarium kann sicherlich recht klein sein und bei 10 Liter beginnen, nur sollte man sich im Klaren sein, daß solch kleine Mengen an Wasser sehr viel schneller auf Fehler reagieren als größere Mengen Wasser. Ich selbst möchte jedem, der mit diesem Hobby beginnen möchte, lieber zu einem Becken ab 27 Liter aufwärts raten. In solch einem Becken ist genug Platz zum Austoben, sowohl  für die Garnelen als auch für den Liebhaber beim Einrichten. Für diejenigen, die sich noch nicht für ein bestimmtes Becken entscheiden konnten, da Preis oder Ausstattung bisher nicht stimmten, dem möchte ich ein Standartbecken 60x30x30 empfehlen. Einzig die beigelegten Filter sollte mann durch Garnelensichere Filter ersetzen. Da mann diese Becken doch des öfteren als Schnäppchen für zum Teil deutlich unter 50€ bekommen kann und dort schon eine ganz brauchbare Menge an Wasser rein geht halte ich dies für ein gutes Becken für den Anfang. 

 

Die Einrichtung :

 

 

Wichtig bei der Einrichtung ist eine Technik, die für die Garnelen und deren Nachwuchs auch sicher ist. Da die frisch geschlüpften Jungtiere der Zwerggarnelen im Regelfall kleiner als 2mm sind, sollte besonderes Augenmerk dabei auf dem Filter liegen. Es gibt da diverse motorbetriebene Modelle, die eher weniger für den Nachwuchs der Garnelen geeignet sind. Es gibt zwar den einen oder anderen davon, den man mit einer Damenstrumpfhose Garnelensicher machen kann, jedoch ist da zu beachten, daß sich das feine Gewebe doch recht zügig mit Partikeln zusetzt und dadurch öfter gereinigt werden muß. Als für Garnelen meiner Meinung besser geeignete Filter sind die Luftheber, die entweder das Wasser über einen Schwammfilter oder aber über einen sogenannten HMF - Hamburger Mattenfilter - filtern. Die Wasserförderung funktioniert hierbei durch in einem Rohr aufsteigende Luftbläschen die das Wasser mit sich reißen. Bei solch einem Filtersystem gibt es keine mechanischen Teile und die Garnelen kommen im Regelfall auch nicht durch die Filterschwämme oder den HMF. Sollte sich doch wider Erwarten eine Babygarnele bis zum Förderrohr durchwuseln, wird sie so allerhöchstens eine Runde "Achterbahn" durch das Rohr fahren und über den Auslaß wieder zu den anderen gelangen.

 

Zum Hamburger Mattenfilter sei noch gesagt, daß es da die verschiedensten Möglichkeiten gibt, sich einen Filter recht günstig selbst zu bauen oder man sich natürlich auch bei einen der vielen Shops im Internet einen fertigen Filter kaufen kann. Für nähere Informationen zu den Shops schreibt mich gerne an.

 

An Pflanzen empfiehlt es sich, einen Teil davon mit feinblättrigen Blättern zu wählen und auch Moose, wie Javamoos oder auch z.B. Flammenmoos nicht zu vergessen. Gerade die Moose bieten sich zum Aufwachsen der kleinen Garnelen sozusagen als Kindergarten an. Beachten sollte man, daß neue Pflanzen aus dem einem oder anderem Geschäft durchaus mit für Garnelen schädlichem Dünger, Pestiziede und oder Anti-Algenmittel behandelt worden sein können. Es können sich auch ungebetene Gäste wie z.B. Planarien oder auch Libellenlarven so mit in das neue Becken einschleichen. Um so etwas zu vermeiden, ist es empfehlenswert die neu erstandenen Pflanzen vorerst bei täglichem Wasserwechsel für ein bis zwei Wochen in einem Eimer zu wässern und erst danach in das jeweilige Becken einzubringen.

Der Bodengrund für das Aquarium sollte aus nicht zu grobem und möglichst aus gerundetem Material bestehen. Verzichten sollte man auch auf kunststoffummantelten Kies, da der Kunststoff durchaus Weichmacher an das Wasser abgeben könnte. Garnelen und Krebse nehmen das sehr übel und es gibt dann Vergiftungserscheinungen, die im Regelfall zum Tod der Tiere führen.

 

Unbedingt erstrebenswert für Garnelen ist ein Stück Wurzelholz. Ich persönlich bevorzuge Mangrovenholz oder auch Morkienholz. Dem Savannenholz oder auch Mopaniholz sagt man da des öfteren nach, daß es Einschlüsse von Schwermetallen enthalten kann. Werden solche Metallionen früher oder später an das Wasser abgegeben, wird das den Garnelen nicht gut tun und sie ggf. sogar töten.  Die verwendeten Holzstücke lassen sich wunderbar mit aufgebundenem Moos verzieren und bilden dann einen Hingucker, sowohl für den Halter, als auch einen tollen Spielplatz für die großen und kleinen Garnelen.

 

Es können auch die einen oder anderen Steine dazu genutzt werden, um das Aquarium zu verschönern, sei es mit oder auch ohne aufgebundenem Moos. Achten sollte man darauf, daß solche Steine wasserneutral sind, und somit die Wasserwerte nicht beeinflussen.

 

Einlaufen des Aquariums :

 

Als allererstes etwas ganz wichtiges -> DAS BECKEN MUß EINLAUFEN !

 

Ich höre immer wieder und wieder das altes Wasser genommen wird aus einem bestehendem Becken, das nützt garnichts ! Die Bakterien die gebraucht werden sind Substratgebunden und nicht im freiem Wasser. Durch altes Wasser werden lediglich die Keime auf ein weiteres Becken verteilt und genau diese Keime will mann doch garnicht haben. Ich kan nur jedem ans Herz legen nehmt zum einlaufen frisches Wasser und einen neuen oder gründlich heiß ausgewaschenem alten Filter. So kann sich das Biotop passend für das jeweilige Becken bilden und wird nicht durch irgendetwas eingebrachtes in eine Richtung gezwungen. Ist das Becken dann soweit fertig einfach mal vier wochen mit nur kleinen Wasserwechseln einlaufen lassen. Es melden sich immer mal wieder ein paar Leute die nach einer Woche oder weniger die Becken schon besetzt haben oder gerade besetzen wollen. Ich weiß nicht wie so jemand auf solch verschobene Einfälle kommen kann, denn es muß doch erst der Nitritpeak durch sein.  Bisher hat sich bei mir ein Nitritpeak immer erst nach 2 bis 3 Wochen gebildet und es dauerte dann bis zu zwei Wochen bis sich die Bakterien gebildet haben die das Nitrit in relativ ungefährliches Nitrat umgewandelt haben. Fische können bereits bei geringen konzentrationen von 0,5mg/l sterben oder von den Organen so geschädigt sein das sie sich nicht mehr davon erholen. Sicherlich sind Garnelen da nicht so empfindlich aber auch sie werden dadurch geschwächt und sterben später wenn die Kraft zum häuten nicht mehr reicht.

 

Ihr seht es ist ungeheuer wichtig das mann sich zur Geduld zwingt und die Zeit abwartet. Es wird dann umso schöner wenn dann endlich die ersten Tiere in ihr neues zu Haus einziehen können.